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Portugal schafft Mehrwertsteuer auf wichtige Lebensmittel ab

Portugal schafft Mehrwertsteuer auf wichtige Lebensmittel ab

Portugal Markt (Unsplash/Rui Alves)

Kontrast Redaktion Kontrast Redaktion
in Good News, Internationales
Lesezeit:2 Minuten
30. März 2023
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Die linke Regierung in Portugal setzt die Mehrwertsteuer auf 44 Grundnahrungsmittel aus und dämpft damit die Inflation. Von dieser Maßnahme werden vor allem kleine und mittlere Einkommen profitieren.

44 Lebensmittel, mit denen Menschen ihren Grundbedarf an Nahrung decken, sind in Portugal künftig – vorübergehend – steuerbefreit. Darunter Milch, Brot, Käse, Öl, Reis, Tomaten und einige Fleisch- und Fischsorten. Bisher fielen für Grundnahrungsmittel 6 Prozent Mehrwertsteuer an. Jetzt in der Teuerung schafft die Regierung in Portugal die Steuer ab, um den täglichen Einkauf leistbarer zu machen. Die Inflation tobt auch in Südwesteuropa – in Portugal ist sie so hoch wie seit 30 Jahren nicht mehr. Besonders Lebensmittel wie Obst und Gemüse sind im Vergleich zum Vorjahr um über 20 Prozent im Peris gestiegen.

Von dieser politischen Entscheidung werden vor allem kleinere Einkommen profitieren. Denn sie geben im Verhältnis mehr für Lebensmittel des täglichen Bedarfs aus. Das durchschnittliche Netto-Monatseinkommen im Land liegt bei etwas über 1.160 Euro.

Indirekte Steuern wie die Mehrwertsteuer belasten kleine Einkommen am meisten

Auch in Österreich würde es den niedrigen Einkommensgruppen am meisten bringen, die Mehrwertsteuer auszusetzen. „Der Anteil der indirekten Steuern wie der Mehrwertsteuer nimmt mit der Einkommenshöhe deutlich ab“, schreibt das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO). Indirekte Steuern machen laut WIFO beim unteren Einkommensdrittel über die Hälfte der Steuern aus (52,2 Prozent), beim oberen Drittel sind es nur 18 Prozent. Insgesamt frisst die Mehrwertsteuer bei ärmeren Haushalten 13 Prozent des Einkommens, bei der reichen Bevölkerung sind es im Vergleich dazu nur vier Prozent – das hat das  deutsche Institut für Wirtschaftsforschung berechnet, für Österreich dürften die Zahlen ähnlich sein.

Kleine Einkommen geben – gemessen am Haushaltsbudget – deutlich mehr Geld für Lebensmittel aus (17%) wie Menschen mit sehr hohen Einkommen (4%). Die Zahlen stammen aus der Konsumerhebung 2019/20, durch die Inflation werden kleine Einkommen mittlerweile mehr für Essen und Trinken ausgeben müssen. Schließlich lassen sich Ausgaben für Lebensmittel auch nicht einsparen, wenn die Preise steigen. Hohe Preise treffen kleine Einkommen bis weit in die Mittelschicht:

„Bei keiner anderen Steuer kann man die untere Bevölkerungsmehrheit besser entlasten als bei der Mehrwertsteuer. Eine Mehrwertsteuersenkung wirkt von ganz unten bis weit in die Mittelschicht. Für den vermögenden Porsche-Fahrer ist sie Peanuts, für die Kassiererin in Teilzeit ist sie ein schmerzhafter Lohnfresser“, schreibt der deutsche Ökonom Maurice Höfgen.

Parlament Das Thema "Portugal" im Parlament

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In keinem Land der Eurozone ist Vermögen so ungleich verteilt wie in Österreich. Die reichsten 1 Prozent besitzen 41 Prozent des gesamten Vermögens, während die ärmere Hälfte Österreichs zusammen nur 3 Prozent des Vermögens besitzt. Der Großteil der Superreichen ist nicht durch harte Arbeit oder kluge Geschäftsideen zu Reichtum gekommen, sondern hat sein Vermögen geerbt. Auf diese gigantischen Erbschaften zahlen sie außerdem keinen Cent Steuern. Der Sozialökonom Stephan Pühringer argumentiert, dass diese Ungleichheit Gift für unsere Gesellschaft ist. Immer mehr Geld und Macht sind in der Hand von einigen wenigen konzentriert, während der Rest der Bevölkerung durch eigene Arbeit kaum mehr zu bescheidenem Wohlstand kommt. Zitat: Das Verhältnis zwischen Superreichen und dem Rest der Bevölkerung ist komplett aus dem Lot geraten. Gigantische Vermögen werden ohne jegliche Leistung oder Besteuerung vererbt. Das gefährdet den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Stephan Pühringer

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