Die Regierung hat eine Novelle bei der Gewährleistung vorgelegt – und erfüllt damit die EU-Richtlinien. Mehr aber auch nicht. „Sie nutzt die Möglichkeit für den Konsumenten- und auch Klimaschutz nicht“, sagt Sepp Eisenriegler, Gründer des R.U.S.Z., der ersten Adresse in Wien für nachhaltige Reparaturen. Kontrast.at hat mit ihm gesprochen.
Sepp Eisenriegler ist Reparatur-Pionier. Dazu kam er, weil ihm die bis heute andauernde Debatte um Verpackungsmaterialien Ende der 90er auf die Nerven ging: Natürlich gehört der Verpackungsexzess beendet, doch die wahre Müllsünde liegt für ihn im Elektroschrott. Weil er ein Mann der Tat und nicht des Klagens ist, gründete er das Reparatur- und Servicezentrum „R.U.S.Z.“. In dem ökosozialen Betrieb wurden seither nicht nur tausende Geräte wieder in Umlauf gebracht, auch viele ehemalige Arbeitslose fanden dort wieder Anschluss an den Arbeitsmarkt. Das Unternehmen wurde mit dem „Sustainable Development Goals Best Practice“-Preis der UN ausgezeichnet – das einzige Unternehmen in Österreich.
Eisenriegler weist seit Jahren auf eine Abzocke der Konsumenten hin, die auch die Umwelt belastet: Der eingebaute Verschleiß von Waschmaschinen und anderen Haushaltsgeräten. In Frankreich ist es verboten, dass eine Waschmaschine mit einer gewissen Verlässlichkeit nach drei Jahren kaputt geht, obwohl sie zwanzig Jahre halten könnte – in Österreich nicht. Die türkis-grüne Regierung verzichtet darauf, die Novelle des Gewährleistungsgesetzes dazu zu nutzen. Nicht einmal die Frist für einen Gewährleistungsanspruch wird verlängert: Sie bleibt bei zwei Jahren. Nur die Frist für die Beweislastumkehr zugunsten des Verbrauchers wird von einem halben auf ein Jahr erhöht – das schreibt die EU-Richtlinie vor. Wenn die Waschmaschine nach drei Jahren eingeht, besteht keine Gewährleistung mehr.
“Das ist eine absolut ambitionslose Umsetzung von EU-Vorgaben und es wird der Spielraum, den die Richtlinie zugunsten der Verbraucher einräumen würde, nicht genutzt,” sagt Peter Kolba vom Verbraucherschutzverein.
Das Gesetz ist am 29. Juni im Justizausschuss beschlossen worden, Anfang Juli wird es im Parlament verabschiedet.
Kontrast.at: Das R.U.S.Z. gibt es nun 23 Jahre. Kann man mit Reparaturen heutzutage überhaupt Geld verdienen?
Lange Zeit war es sehr schwierig – wir standen mehrmals knapp vor der Insolvenz. Seit etwa zwei Jahren hat sich der Wind aber gedreht.
Jetzt ist Erntezeit. Die Samen, die ich gesät habe, zahlen sich nun aus. Das Knowhow, das wir in den letzten 23 Jahren gesammelt haben, können wir nun voll einsetzen.
Denn es gab ein Umdenken in der Bevölkerung. Ich führe das vor allem auf zwei Faktoren zurück: Erstens, die Fridays for Future-Bewegung, die in den Köpfen der Leute einiges bewirkt hat und hoffentlich noch weiter macht. Und zweitens, so zynisch es klingt: Corona. Die „Zwangspause“ gab den Leuten wohl die Zeit, sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen. Dazu kommt, dass wohl so viele Dachböden aussortiert wurden wie noch nie.
Kontrast.at: Es heißt Produkte werden so hergestellt, dass Reparaturen quasi unmöglich werden – durch den Einsatz von Klebern statt Schrauben zum Beispiel. Stimmt das?
Ja. Seit etwa 2008 ist das verstärkt in unserem Bereich, also bei den Haushaltsmaschinen, zu beobachten. Das liegt aber nicht nur an den Herstellern. Große Handelsverbände haben den Herstellern zum Beispiel als Vorgabe gegeben:
Pro 100 Euro gibt es eine ein Jahr funktionierende Waschmaschine.
Wer also eine 300 Euro Billig-Waschmaschine kauft, kann mit einer Lebensdauer von 3 Jahren rechnen. Zum Glück machen da nicht alle Hersteller mit: Miele und Siemens-Bosch zum Beispiel. Die kosten neu zwar 900 Euro – halten dafür in der Regel aber 20 Jahre. Wirtschaftlich gesehen zahlt man also auf 20 Jahre gerechnet einmal 900 Euro und bei der 300-Euro Maschine ist man in 20 Jahren auf 2.100 Euro.
Kontrast.at: Dazu kommen natürlich auch ökologische Kosten.
Ja, natürlich. Eine teurere Waschmaschine verbraucht in der Produktion auch nicht mehr CO2 als die billigen. Dafür brauch ich aber nur eine, und im anderen Fall ganze sieben.
Auch die gesteigerte Energieeffizienz ist in Wahrheit ein Marketing-Argument. Studien zeigen: Die Hälfte der Energie, die eine Waschmaschine auf ihre Lebenszeit braucht, braucht sie in der Herstellung und im Vertrieb. Wenn ich eine Waschmaschine vorzeitig austausche, verbrauche ich also in jedem Fall mehr Energie und bin klimaschädlicher, als mit der alten Waschmaschine.
Mit meinem europäischen Netzwerk konnten wir dazu in der EU lobbyieren: Das Ergebnis ist erfreulich. Eine Kreislaufwirtschaft ist als Ziel definiert worden. Damit gehören Praktiken, die lediglich der Profitmaximierung dienen, hoffentlich der Vergangenheit an.
Kontrast.at: Hätte Österreich da mit der Gewährleistungs-Novelle was machen können?
Ja. Ein Anheben der Gewährleistung für Geräte, wie Waschmaschinen und Geschirrspüler, von zwei auf fünf Jahren, was die EU-Richtlinien erlaubt hätten, wäre sinnvoll gewesen. Ich plädiere aber eigentlich für eine Garantiepflicht: Der Hersteller ist verpflichtet eine Garantie zu geben und klar auf dem Produkt ersichtlich zu machen. Die kann er dann auch auf „0 Jahre“ setzen. Der Konsument kann sich dann aussuchen: Nehme ich die mit 0 Jahren Garantie um 300 Euro oder die mit 5 Jahren Garantie um 900 Euro.
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Hallo zusammen. Ich habe Kommentare von Leuten gesehen, sterben bereits ihren Kredit von Frau Frederica aufgenommen hatten und sich Dann aufgrund ihrer Empfehlungen entschieden Haben, sich zu bewerben. Vor einigen Stunden ha
Wunderbarer Umweltschutz: Nichts bezahlen, alles kassieren und alles kaputt machen. Das nennt man Privatwirtschaft im Geldsystem und unter Arbeits- wie VerkaufsZWANG.
Mein erster Digitalthermometer hat 25 Jahre gehalten. Ich habe damit lange
meine Basaltemperatur gemessen, um zu wissen, wann mein Eisprung ist. Neue Digitalthermometer halten höchstens ein Jahr und sind nicht genau genug, um den Eisprung festzustellen. Geplante Obsoleszenz oder Aktion Leben? ; )
Will das wer? Einige der Eliten ersinnen regelrecht ein System der Bevölkerungsverringerung. Zuerst alles an sich reißen durch Raub, dann, wenn sie alles haben, die Beraubten um jeden Preis (kosten darf’s halt nix!) loswerden. Jetzt sind die unangenehm.
ja, ich verwende Waschmaschinen in der zweiten Generation. Will nicht dem “Schmäh” der Werbung weiterhin ausgeliefert bleiben. Immerhin die Geräte wurden Resoursen verbrauchend hergestellt.
an guten Ausbildungsstätten wird nicht so gelehrt, dass der Texter etc. lügt. Dies scheint ein zunehmend menschliches Phänomen zu sein. Die Lüge meine ich! In A gibt es aber leider keine GUTE Ausbildungsstätte für Werbefachleute. Hier werden bestenfalls ‘Werber’ erzogen und heran erzogen.