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Kurz – Kadi – Kanzler

Cobra, übernehmen sie sich nicht!

Erwin Steinhauer Erwin Steinhauer
in Erwin Steinhauer - Nicht bös sein, aber
Lesezeit:2 Minuten
23. Oktober 2023
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Der Angeklagte stellte sich mannhaft vor die anwesenden Journalistinnen und Reporter und sagte mit fester Stimme:

Der Grund, warum wir alle heute hier sind „(…) ist ein Zusammenspiel aus Politik und WKStA!“

Um  Gottes Willen! Eine Kooperation von Politik und Justiz? Das ist in einer liberalen Demokratie, in der bekanntlich strikte Gewaltenteilung herrscht, ein Verfassungsbruch.

Ach so! Der Angeklagte war vermutlich ein Verschwörungstheoretiker! Ein Impfgegner und Aluhutträger, wie sie zu Corona-Zeiten vom Land johlend und demonstrierend in der Wienerstadt einzogen – und später dann in die niederösterreichische Landesregierung, als Landesräte.

Nein? Dieses Zitat stammt nicht von einem dieser albernen, ewig Gestrigen? Sondern von einem ehemaligen Bundeskanzler dieser Republik? Vom größten Talent der ÖVP seit Wolfgang „wenn ma Dritte werd’n, gemma in Opposition“ Schüssel?

Ja – Basti Fantasti ist offenbar unter die Verschwörungstheoretiker gegangen. Und sein hochbegabter Anwalt scheint ihn dabei nach Kräften zu unterstützen: Denn der forderte noch vor Prozessbeginn gleich einmal den Rücktritt des Richters, weil dieser angeblich ein Naheverhältnis zu Peter Pilz habe. Der Richter hatte seinerzeit einmal in seiner damaligen Funktion als Staatsanwalt etwas mit Pilz zu tun. Das spiegelt naturgemäß kein Naheverhältnis wider. Also wies er das anwaltliche Begehren ab und Herr Pilz kündigte eine Klage gegen den naseweisen Advokaten an.

@kontrast.at #sebastiankurz steht vor Gericht – und greift gleich die Justiz an. #politik #österreich #fyp #kurzprozess ♬ Originalton – Kontrast

Die beiden Mitangeklagten von Herrn Kurz verhielten sich ein wenig anders: Bernhard Bonelli hüllte sich vorerst einmal in Schweigen – möglicherweise auf Anraten seines Beichtvaters vom Opus Dei. Frau Glatz-Kremsner, ehedem Stellvertreterin des Großen Türkisen Vorsitzenden, zeigte sich hingegen beredt und reuig und legte so etwas Ähnliches wie ein Teilgeständnis ab.

Der Richter honorierte dies unverzüglich und bot eine Diversion an: Eine Strafzahlung in Höhe von 160 Tagessätzen muss sie berappen, dann kann die Dame unbescholten und hocherhobenen Hauptes in den wohlverdienten Ruhestand zurückschlendern.

Viele – auch manche ihrer Parteifreunde – fanden diesen ersten Ausgang des Verfahren unbefriedigend, weil viel zu günstig für die Angeklagte.

Nicht bös sein, aber: Durch die glänzenden Jobs, die Frau Glatz-Kremsner bekommen hatte, weil sie als Vize-Vorsitzende im Dienste der „Familie“ tätig gewesen war, bezieht sie mehr als die hierzulande übliche Durchschnittspension.

Konkret gesagt ergeben die 160 Tagessätze bei ihr immerhin ein Bußgeld von 104.060 Euro. Oder, um es in Nehammer-Naturalien auszudrücken: 65.037 McDonalds-Cheeseburger, plus 50 Cent Trinkgeld.

Mahlzeit!

Erwin Steinhauer

erwin steinhauer

Erwin Steinhauer ist ein österreichischer Schauspieler, Kabarettist und Musiker. Er hat in einer Vielzahl von Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt und hat im Laufe seiner Karriere mehrere Auszeichnungen und Anerkennungen erhalten, darunter etwa den Österreichischen Kleinkunstpreis und den Goldenen Romy als beliebtester Schauspieler.

In seiner Kolumne „Nicht bös sein, aber“ betrachtet er innenpolitische Ereignisse auf satirische Weise und bringt die österreichischen Absurditäten auf den Punkt.

Parlament Das Thema "Untersuchungsausschuss" im Parlament

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Kurz – Kadi – Kanzle
Kurz – Kadi – Kanzle
7. Juli 2024 15:36

Dabei wär’ fürs Klima wichtig er so gewesen. Alles hat er versucht zu tun, um die Welt zu retten. Und das, wohlgemerkt, in jeder Beziehung. Seine Wahrheit war die Wahrheit für die Welt.

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JY
JY
5. Juli 2024 18:14

Kurz – Kadi – Kanzler
Kurz Kanzler – Scharia & regelfrei

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In keinem Land der Eurozone ist Vermögen so ungleich verteilt wie in Österreich. Die reichsten 1 Prozent besitzen 41 Prozent des gesamten Vermögens, während die ärmere Hälfte Österreichs zusammen nur 3 Prozent des Vermögens besitzt. Der Großteil der Superreichen ist nicht durch harte Arbeit oder kluge Geschäftsideen zu Reichtum gekommen, sondern hat sein Vermögen geerbt. Auf diese gigantischen Erbschaften zahlen sie außerdem keinen Cent Steuern. Der Sozialökonom Stephan Pühringer argumentiert, dass diese Ungleichheit Gift für unsere Gesellschaft ist. Immer mehr Geld und Macht sind in der Hand von einigen wenigen konzentriert, während der Rest der Bevölkerung durch eigene Arbeit kaum mehr zu bescheidenem Wohlstand kommt. Zitat: Das Verhältnis zwischen Superreichen und dem Rest der Bevölkerung ist komplett aus dem Lot geraten. Gigantische Vermögen werden ohne jegliche Leistung oder Besteuerung vererbt. Das gefährdet den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Stephan Pühringer

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