Bereits im Kindergartenalter werden Finn:innen auf Desinformation im Internet vorbereitet. Laut dem European Media Literacy Index liegt Finnland seit Jahren europaweit auf Platz 1, wenn es um die Medienkompetenz seiner Bürger:innen geht. Und: Die Menschen in Finnland haben mehr Vertrauen in heimische Medien als anderswo in Europa.
Finnland auf dem ersten Platz bei Medienkompetenz im Europa-Vergleich
Der European Media Literacy Index (Europäischer Medienkompetenz-Index) misst, wie gut oder schlecht unterschiedliche Länder gegen Desinformation vorbereitet sind. Dabei werden außerdem die Medienfreiheit, das Vertrauen in heimische Medien sowie die Qualität der Bildung gemessen. Der Index untersucht 41 Staaten. Je höher die Punktzahl, desto größer die Widerstandsfähigkeit gegen Fake News.
Finnland liegt in der aktuellsten Erhebung des European Media Literacy Index mit 74 von 100 Punkten auf Platz 1. Darauf folgen Dänemark mit 73 und Norwegen mit 72 Punkten. Am anderen Ende des Spektrums liegen Nordmazedonien (23 Punkte), Kosovo (21 Punkte) und Georgien (20 Punkte).
Finnland setzt seit den 1970er-Jahren auf Medienbildung
Das finnische Bildungsministerium hat bereits im Jahr 2014 das Fach Medienkompetenz in den nationalen Lehrplan aufgenommen – und das fächerübergreifend und in allen Altersstufen. In sprachlichen und technischen Fächern, aber auch in Sozialkunde, werden zusätzlich Inhalte wie digitale Medien, kritisches Denken und Online-Kompetenzen unterrichtet – und gehört fest zum Unterricht für alle Schulstufen.
Kinder lernen also schon früh, wie man Fakten von Fiktion unterscheiden kann und was Desinformation (absichtlich falsche Infos), Fehlinformation (versehentlich falsche Infos) und Gerüchte (ungeprüfte Infos) sind – und wie sie sich voneinander unterscheiden. Diese Fähigkeiten werden in allen Altersstufen trainiert.
Medienbildung hat in Finnland historische Wurzeln: Bereits in den 1970er-Jahren gab es erste Ansätze der Medienerziehung. Damals ging es hauptsächlich um den Umgang mit Informationen aus dem Fernsehen und in der Werbung. Heute liegt der Fokus natürlich auf Online-Medien.
Das alles liegt dem finnischen Schulsystem zugrunde, das nicht auf reines Faktenwissen und Prüfungen setzt. Im Gegensatz zu anderen europäischen Schulsystemen geht es in Finnland hauptsächlich um die Fähigkeiten der einzelnen Schüler:innen. Außerdem wird darauf geachtet, dass allgemeine Kompetenzen, wie etwa der kritische Umgang mit Informationen aus Sozialen Medien, im Vordergrund stehen. Die Lehrkräfte werden regelmäßig in ihren digitalen Fähigkeiten und im kritischen Umgang mit Medien fortgebildet.
“Wir schwimmen gegen den weltweiten Trend im Bildungswesen, der sich auf Kernfächer, Wettbewerb und Kontrolle konzentriert. Wir legen mehr Wert auf allgemeine Kompetenzen als auf prüfbares Wissen”, sagt Bildungsexperte Kari Kivinen im Interview über das finnische Schulsystem.
Trotz des hohen Niveaus der Medienbildung gibt es auch in Finnland Herausforderungen. Der unterschiedliche Bildungsstand der Kinder ist eine Herausforderung – wie in jedem anderen Schulsystem auch. Nicht alle Kinder sprechen fließend Finnisch und sie haben unterschiedliche Stärken und Schwächen. Zusätzlich informieren sich Jugendliche großteils über andere Medien als Erwachsene – zum Beispiel TikTok. Hier geht es laut Kivinen auch für Lehrende und Eltern darum, neue Medien zu verstehen und zu lernen, damit umzugehen.
Medien-Bildung auch für Erwachsene: Bibliotheken als gemeinsamer Lernort
Medienbildung ist in Finnland eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die weit über die Schulen hinausgeht: NGOs, Bibliotheken (oft bis in jedes Dorf), Bibliotheksbusse und lokale Treffpunkte wie Elterncafés tragen zur medialen Bildung bei – und bieten darüber hinaus gegenseitigen Austausch. Ehrenamtliche unterstützen ältere Menschen bei Themen rund um die Digitalisierung und klären über Desinformation im Internet auf.
Die Regierung hat nach dem Amoklauf in Graz schärfere Waffengesetze beschlossen. Das Mindestalter für den Erwerb von Schusswaffen (wie Pistolen) soll, bis auf wenige Ausnahmen, auf 25 Jahre erhöht werden und das psychologische Gutachten soll verschärft werden. Was halten Sie davon?
Es sollte ein generelles Waffenverbot für Zivilist:innen geben - nur Polizist:innen und Jäger:innen sollten Waffen besitzen dürfen. 34%, 770 Stimmen
34% aller Stimmen34%
770 Stimmen - 34% aller Stimmen
Die Waffengesetze sollten eher gelockert als verschärft werden - die Bürger:innen müssen sich verteidigen können. 31%, 693 Stimmen
31% aller Stimmen31%
693 Stimmen - 31% aller Stimmen
Die Maßnahmen sind übertrieben – mit 18 Jahren sollte jeder so verantwortungsvoll sein, mit einer Waffe umgehen zu können. 13%, 301 Stimme
13% aller Stimmen13%
301 Stimme - 13% aller Stimmen
Die Verschärfungen sind richtig und notwendig – sie schützen die Gesellschaft. 13%, 296 Stimmen
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296 Stimmen - 13% aller Stimmen
Die Verschärfungen sind richtig, gehen aber nicht weit genug. 8%, 188 Stimmen
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Es sollte ein generelles Waffenverbot für Zivilist:innen geben - nur Polizist:innen und Jäger:innen sollten Waffen besitzen dürfen. 34%, 770 Stimmen
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Die Waffengesetze sollten eher gelockert als verschärft werden - die Bürger:innen müssen sich verteidigen können. 31%, 693 Stimmen
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Die Maßnahmen sind übertrieben – mit 18 Jahren sollte jeder so verantwortungsvoll sein, mit einer Waffe umgehen zu können. 13%, 301 Stimme
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Die Verschärfungen sind richtig und notwendig – sie schützen die Gesellschaft. 13%, 296 Stimmen
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Die Verschärfungen sind richtig, gehen aber nicht weit genug. 8%, 188 Stimmen
Zitat: Das Positive am Skeptiker ist, dass er alles für möglich hält. Thomas Mann
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Es sollte ein generelles Waffenverbot für Zivilist:innen geben - nur Polizist:innen und Jäger:innen sollten Waffen besitzen dürfen. 34%, 770 Stimmen
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Die Waffengesetze sollten eher gelockert als verschärft werden - die Bürger:innen müssen sich verteidigen können. 31%, 693 Stimmen
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Die Verschärfungen sind richtig, gehen aber nicht weit genug. 8%, 188 Stimmen