Das Einkaufszentrum „ReTuna“ in Schweden ist die weltweit größte Shopping-Mall mit Produkten aus zweiter Hand. Es gibt dort Kleidung, Möbel, Sport- und Küchengeräte, Kinderspielzeug sowie Antiquitäten. Alle verkauften Produkte werden von der Bevölkerung gespendet und erhalten durch Upcycling ein neues Leben. Finanzielle Unterstützung kommt von öffentlichen Mitteln und lokaler Politik. Auch in Österreich werden Secondhand-Waren immer beliebter.
Nachhaltiger Kreislauf trifft auf Bildung
Ein einzigartiges Einkaufszentrum in der schwedischen Stadt Eskilstuna gibt Hoffnung auf eine nachhaltige Veränderung im Einzelhandel: Die Shopping-Mall „ReTuna“ verkauft ausschließlich Secondhand-Produkte, die sich in einem Top-Zustand befinden oder wieder aufgepeppt wurden. Der Stadtrat von Eskilstuna entwickelte vor Jahren die Idee für ein nachhaltiges Einkaufszentrum, das 2015 eröffnet wurde und nun zehnjähriges Bestehen feiert. Das Konzept hat über die Jahre gezeigt, wie ein ökologisches Alternativmodell zu hektischem Konsum und übermäßiger Müllproduktion funktionieren kann.
Bewohner:innen der Stadt können Gegenstände, die sie nicht mehr benötigen, zu einer Abgabestelle bringen. Dort sortieren Mitarbeiter:innen die Dinge und verteilen sie an die Einzelhändler, die wiederum entscheiden, was repariert, umgebaut und verkauft werden soll. Es entsteht ein Kreislaufsystem, das weniger Müll produziert, Geld spart und das Klima schont.
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In den Räumlichkeiten von ReTuna finden außerdem zahlreiche Veranstaltungen, Workshops und Vorträge zum Thema Nachhaltigkeit statt. Es ist also nicht nur ein Ort für nachhaltigen Konsum, sondern auch eine Bildungsstätte für die Öffentlichkeit.
Gut fürs Klima und wie neu: Secondhand wird immer beliebter
Bei ReTuna werden die Produkte sorgfältig ausgewählt und übersichtlich präsentiert. Viele Kund:innen empfinden die Artikel als nahezu neu. Dadurch hebt sich das Einkaufszentrum vom typischen Secondhand-Image ab, bei dem gebrauchte Waren oft als weniger qualitativ abgestempelt werden. Der ThredUp 2025 Resale Report zeigt, dass die Nachfrage an Secondhand-Mode weltweit Jahr für Jahr zunimmt. Besonders junge Menschen sehen in Kleidung aus zweiter Hand eine gute Alternative zu herkömmlichen Modeketten – einerseits aufgrund steigender Preise, aber auch aus der Perspektive des Klimaschutzes.
Auch in Österreich wird der Konsum von gebrauchten Waren, allen voran Mode, immer beliebter. Knapp die Hälfte aller Umfrageteilnehmer:innen kaufte im vergangenen Jahr Secondhand ein. Im Vordergrund steht bei den meisten Befragten der Spargedanke, junge Menschen entscheiden sich bei ihrem Kaufverhalten aber auch bewusst für einen nachhaltigen Lebensstil.
„Secondhand ist heute kein Kompromiss mehr, sondern eine bewusste Kaufentscheidung – mit Stil, Haltung und Erlebnisfaktor“, kommentiert Universitätsprofessor Christoph Teller die Ergebnisse der Studie.
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