Mit einer Milliardenzahlung in den Fonds zur Waldrettung (TTFF) investiert Brasilien massiv in den Schutz bedrohter Waldflächen und steigt vom Empfänger- zum Geberland auf. Präsident Lula da Silva hofft auf Nachahmer. Ziel ist, ein Fonds-Volumen von 125 Milliarden Dollar zu schaffen und mit den finanziellen Erträgen die weltweite Abholzung zu reduzieren.
Brasiliens Präsident Luiz Inacio Lula da Silva hat angekündigt, über eine Milliarde Euro in den internationalen Waldrettungsfonds Tropical Forest Forever Facility (TTFF) einzuzahlen. Mit dem Geld sollen tropische Wälder weltweit besser geschützt werden.
Der TTFF wurde 2023 gegründet, um langfristig finanzielle Mittel für den Erhalt der Regenwälder bereitzustellen. Die Idee: Das Kapital bleibt unangetastet, doch die Erträge aus der Veranlagung fließen direkt in Schutzprojekte. So sollen Länder, in denen Wälder besonders unter Abholzung oder wirtschaftlichem Druck leiden, unterstützt werden.
Brasilien investiert über eine Milliarde in Waldrettung und hofft, dass reiche Länder nachziehen
Mit seiner Zusage wechselt Brasilien von der Rolle des Hilfsempfängers in die des Mitfinanzierers. Für den Fonds bedeutet das nicht nur eine massive Aufstockung der verfügbaren Mittel. Es ist auch ein politisches Signal: Brasilien – das Land mit dem flächenmäßig größten Anteil am Amazonas – übernimmt federführend die Verantwortung, Regen- und Urwälder zu schützen.

Die positiven Effekte könnten weit über die unmittelbare Finanzspritze hinausgehen. Mit einem soliden Grundkapital lassen sich Waldschutzprojekte verlässlicher planen – wie etwa zur Stärkung indigener Gemeinschaften, zur Bekämpfung illegaler Abholzung oder für nachhaltiges Wirtschaften. Gleichzeitig kann Brasiliens Beitrag andere Länder motivieren, ihre eigenen finanziellen Zusagen einzuhalten oder auszubauen.
Berichten zufolge gibt es bereits positive Signale aus Deutschland, China, Großbritannien, Frankreich, Norwegen, Singapur und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Lula da Silva hat in Brasilien die Regenwald-Abholzung stark zurückgedrängt
Der aktuelle Präsident Brasiliens, Lula da Silva, versprach bei seinem Amtsantritt, die Abholzungen des Regenwaldes in seinem Land zu stoppen. Und so wie es aussieht, gelingt das gut: Im Vergleich zu 2022 sank die Abholzung im November 2023 um 64 Prozent.
Lulas Ziel, die Waldrodung bis 2030 zu beenden, ist eine große Herausforderung. Denn die Abholzung hat unter seinem Vorgänger Jair Bolsonaro beängstigende Dimensionen angenommen.
Der Schutzplan – den Präsident Lula Anfang Juni 2023 veröffentlicht hat – sieht unter anderem die Beschlagnahmung der Hälfte aller illegal genutzten Flächen innerhalb von Schutzgebieten, sowie höhere Strafen für illegale Abholzung vor.
Sie können maximal 4 Forderungen auswählen und ihre Abstimmung im Nachhinein ändern.
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