Lesenswerte Artikel der Woche, empfohlen von der Kontrast-Redaktion. Wir wünschen ein erholsames Wochenende und jede Menge Lesespaß!
Die neue ÖVP-Behindertensprecherin gibt keine Interviews zu ihren politischen Standpunkten (Der Standard)
Die 23-jährige Kira Grünberg ist Tiroler Spitzenkandidatin und angehende Behindertensprecherin der ÖVP im Nationalrat. Die ehemalige Stabhochspringerin sitzt seit einem Trainingsunfall im Rollstuhl. Interviews zu ihren Positionen in der Behindertenpolitik werden von der Partei bislang verhindert, lediglich „Wohlfühlinterviews“ wurden bisher zugelassen und freigegeben. Bei einem öffentlichen Auftritt wurde kurz das Thema Sonderschulen angesprochen und es entstand der Eindruck dass Kira Grünberg gar nicht weiß, worum es bei dem Thema eigentlich geht. Weitere Nachfragen wurden nicht beantwortet.
Warum die „Zwangsmitgliedschaft“ wichtig ist (Lingens online)
FPÖ und NEOS wollen die „Zwangsmitgliedschaft“ von Arbeiter- und Wirtschaftskammer abschaffen. Eine gesicherte Kammer-Finanzierung ist jedoch wichtig für die Sozialpartnerschaft. Eine Abschaffung wäre fatal und die Sozialpartnerschaft würde ihre Kraft verlieren. Die Sozialpartnerschaft als organisatorisches Wirtschaftsmodell Österreich hat nicht nur in der Vergangenheit viel gebracht, sondern wird auch in Zukunft ein immenser Standortvorteil sein. “Die Österreicher ahnen nicht, welch unglaublichen Vorteil sie darin besitzen, dass „Sozialpartner“ ihn dank zweier ökonomischer „Think-Tanks“ – und das sind die Kammern – vielleicht sozial verträglich gestalten können
Video: Mit Schwarz-Blau wäre der soziale Zusammenhalt in Österreich in Gefahr (Facebook)
Der international anerkannte Buchautor und Wirtschaftsforscher Dr. Stephan Schulmeister kommentiert das ÖVP- und das FPÖ-Programm vor den Wahlen im Oktober 2017 mit Blick auf das Thema „Sozialer Zusammenhalt“ in Österreich. Er zeigt dabei die Ähnlichkeiten der beiden Wirtschaftsprogramme. Sämtliche geplante Steuersenkungen der beiden Parteien kämen nur BesserverdienerInnen zu Gute. Diese Eingriffe würden dem Sozialstaat 10 bis 14 Milliarden Euro kosten. Um dies zu finanzieren, müssten massive Einschnitte in das Sozialsystem gemacht werden.
Männer sind um 40 % wohlhabender als ihre Partnerinnen (Der Standard)
Die Wirtschaftsuniversität Wien hat vor kurzem eine Studie veröffentlicht, die besagt, dass sich die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen in Österreich durch alle Schichten ziehen. Besonders hoch sind die Einkommensunterschieden aber bei Vermögenden. „In Österreich besitzen die unteren 50 Prozent der Paarhaushalte rund sieben Prozent des Gesamtvermögens. Die Aufteilung zwischen Mann und Frau ist dabei nahezu gleich. Bei den Superreichen, also jenem einen Prozent der Paare, die in Österreich über mehr als 28 Prozent des Vermögens verfügen, besitzen Frauen hingegen nur ein Viertel des Paarvermögens.“ Der Vermögensunterschied beträgt bei Paaren mit Pflichtschulabschluss etwa 1000 Euro, bei Universitätsabschluss circa 514.000 Euro. Je besser die PartnerInnen ausgebildet sind, umso höher ist der Vermögensunterschied.