Europas Milliardäre wurden im ersten Halbjahr 2025 um mehr als 400 Milliarden Euro reicher. Das entspricht über zwei Milliarden Euro pro Tag. Das geht aus dem neuen Bericht von Oxfam mit dem Titel „Eine europäische Agenda zur Besteuerung der Superreichen” hervor.
Aktuell gibt es in der EU laut Oxfam fast 500 Milliardär:innen, 39 mehr als im Jahr 2024. Allein 2024 wurde in der EU durchschnittlich alle 9 Tage ein Multimillionär zum Milliardär. Insgesamt besitzen die 3.600 reichsten Europäer:innen heute so viel Vermögen wie die 181 Millionen ärmsten.
Steuerpolitik in Europa lässt Milliardäre jubeln
Seit den 1980er Jahren haben die Regierungen der EU-Mitgliedstaaten die Steuern für die Reichsten und Unternehmen gesenkt, während die Bedeutung von Lohn- und Verbrauchssteuern zunimmt. Zehn EU-Länder – darunter Österreich – haben keine Erbschaftssteuer. Nur ein EU-Land, Spanien, hat eine Nettovermögensteuer. Das bedeutet, dass die Reichsten oft einen viel niedrigeren effektiven Steuersatz auf ihr Einkommen und Vermögen zahlen als normale Bürger*innen.
Oxfam sowie die Organisation Attac fordern europaweit Vermögensteuern mit progressiven Sätzen, die hoch genug sind, um Ungleichheit zu verringern.
Die zwei reichste Familien besitzen so viel wie halb Österreich
In Österreich besitzen die zwei reichsten Familien mehr als die Hälfte der österreichischen Bevölkerung zusammen. Der Red-Bull-Erbe Mark Mateschitz ist mit einem Gesamtvermögen von 37 Mrd. Euro der reichste Österreicher. Auf Platz zwei befindet sich die Familie Porsche & Piëch mit einem Vermögen von 33,5 Mrd. Euro. Macht zusammen 70,5 Milliarden Euro. Die untere Hälfte der Bevölkerung besitzt dagegen nur 54 Milliarden Euro – also fast 17 Milliarden Euro weniger als diese zwei Familien.
