Die Voestalpine kündigt bis Jahresende über 500 Mitarbeiter. Die Kündigungen treffen etwa 250 Mitarbeiter in Kindberg und rund 250 bis 300 Arbeitnehmer in Kapfenberg. Zuvor nahm der Konzern Staatshilfen in Form von Kurzarbeit in Anspruch. Noch im Mai beschloss die Generalversammlung, eine Dividende von 20 Cent pro Aktie auszuzahlen – insgesamt sind das immerhin 35 Mio. Euro. Oder: 70.000 Euro pro verlorenem Arbeitsplatz.
Der Chef des Stahlkonzerns Herbert Eibensteiner kündigte an, dass an beiden steirischen Produktionsstandorten Kindberg und Kapfenberg heuer noch hunderte Jobs gestrichen werden. “Wir sind gerade dabei, in der Steiermark einen Sozialplan für rund 500 bis 550 Mitarbeiter auszuverhandeln”, verkündet er via Telefonkonferenz. Inkrafttreten soll der Sozialplan mit September.
35 Mio. Euro Dividenden und 2,6 Mio. Vorstandsboni
Ob die Voestalpine im laufenden Geschäftsjahr aus der Verlustzone kommt, ist äußerst fraglich. Doch bereits vor Corona hatte der Konzern im Geschäftsjahr 2019/2020 erstmals seit Jahrzehnten einen Verlust von 216 Mio. Euro erlitten. Doch das hinderte den Vorstand nicht, sich 2,67 Mio. Euro als Bonus auszuzahlen. Vorstandsvorsitzender Eibensteiner bekam davon fast eine halbe Million Euro – zusätzlich zu seinem Gehalt von knapp einer Million pro Jahr.
Die Dividende pro Aktie wurde Corona-bedingt zwar auf 0,20 Euro gesenkt – die Auszahlungen summieren sich allerdings auf 35 Mio.Euro. Umgerechnet auf die Kündigungen sind das 70.000 Euro pro gestrichenen Arbeitsplatz.
Wurden auch Corona Hilfen bezahlt?
In den USA gibt es ja den Fall, dass sich einer damit einen Lamborghini darum gekauft hat. Die Vöst-Manager zahlen es sich halt in bar aus.