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Warum sich die Umweltministerin nicht für Nachhaltigkeit einsetzt +++ Dicke Katzen: Am 4. Jänner haben Vorstandchefs bereits so viel verdient, wie ihre MitarbeiterInnen im ganzen Jahr +++ weitere lesenswerte Links

Lesenswerte Artikel der Woche, empfohlen von der Kontrast-Redaktion. Wir wünschen ein erholsames Wochenende und jede Menge Lesespaß!

Warum sich die Umweltministerin nicht für Nachhaltigkeit einsetzt (Mosaik)

Der neue Minsterin für das massiv aufgewertete Landwirtschafts-, Umwelt- und Energieministeriums scheine Nachhaltigkeit kein besonders großes Anliegen zu sein. Kritische NGOs seien Köstinger ein Dorn im Auge. Wie viele ihrer ÖVP-KollegInnen will sie den Einfluss von Nichtregierungsorganisationen, begrenzen und deren Mitspracherechte minimieren. Während BürgerInnen und NGOs vor den Auswirkungen des Handelsabkommens CETA auf die österreichische Landwirtschaft und Lebensmittelsicherheit warnen, bezeichnet Köstinger das als „Populismus“. Bedenken gegen den massiven Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft tut sie als „Panikmache“ ab. Als ÖVP-Umweltsprecherin im EU-Parlament forderte sie in den Debatten zum Glyphosat-Verbot „mehr Rationalität statt Angstmache und billige Polemik“.

Aus der Sicht von Umweltorganisationen habe Köstinger in ihrer Zeit als ÖVP-Umweltsprecherin wenig Engagement bei brennenden Umweltthemen an den Tag gelegt. So hat sie gegen strengere Abgaswerte bei Dieselautos gestimmt, war gegen strenge Auflagen für ökologisch und menschenrechtlich problematische Agrotreibstoffen und gegen ein Verbot von Pestiziden auf Ökoflächen. Ihre Rolle als Umweltsprecherin schieine sie eher als Lobbyistin der Agrarier angelegt zu haben.

Angesichts ihres bisherigen umweltpolitischen (Nicht)-Engagements seien Köstingers erste Aktionen als Umweltministerin wenig überraschend: Sie gab ihre Zustimmung zur Tempoerhöhung auf Autobahnen, sprach sich für die dritte Piste am Flughafen Schwechat aus und lehnte Ökosteuern vehement ab.

Lesen Sie mehr: mosaik-blog.at

Die weltweite Ungleichheit ist eine politische Frage (Der Freitag)

Die Ökonomin Charlotte Bartels, die beim „Bericht zur weltweiten Ungleichheit 2018“ mitgearbeitet hat, weiß, das sich zwar die Ungleichheit zwischen den Ländern verringert, global aber zugenommen hat, weil innerhalb der allermeisten Länder die Verteilung der Einkommen ungleicher geworden ist. Konsens unter den meisten UngleichheitsforscherInnen sei, dass die Rolle von Kapitaleinkommen, also Unternehmensgewinnen und Vermögenseinkommen, gegenüber Lohneinkommen in der Gesamtwirtschaft eine zentrale Rolle spielt. Die Art, wie der Kuchen zwischen den Kapitaleignern und denen, die Arbeitsleistungen erbringen, um ihren Lohn zu erwirtschaften, verteilt wird, scheint zentral dafür zu sein, wie viel Ungleichheit zwischen Spitzenverdienern und unteren Einkommensgruppen wir beobachten können. In Deutschland beziehe dass obere Prozent sein Einkommen vorrangig aus Unternehmensbesitz, während die unteren 99 Prozent primär auf Lohnarbeit angewiesen sind.

Viele der Namen, die sich heute in der Liste der 1.001 reichsten Deutschen im Manager Magazin finden, auch schon 1913 in den Reichenlisten waren und offensichtlich über zwei Weltkriege hinweg dort verblieben sind.

Politische Instrumente, die die Einkommensungleichheit zu verringern wären zum einen höhere Steuern, aber damit werden nicht die Ursachen für die Ungleichheit nicht verändert. Bartels favorisiert eine stärkere Beteiligung der Arbeitnehmer an den Unternehmensgewinnen.

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Warum dem Staat wegen des Sparkurses im öffentlichen Dienst Steuereinnahmen entgehen werden (Der Standard)

Nur mehr jede dritte Planstelle im öffentlichen Dienst soll nachbesetzt werden. Auch bei der Finanzverwaltung, die dafür zuständig ist, Steuern und Abgaben einzutreiben. Die Finanz muss sich also darauf einstellen, künftig mit weniger Ressourcen auszukommen. Das bedeute auch einen Kurswechsel. Um schärfer gegen Steuersünder vorgehen zu können, kündigte der damalige Finanzminister Hans Jörg Schelling 2014 noch stolz an, eine deutliche Aufstockung des Personals – hauptsächlich für die Steuerprüfung – vorzunehmen. Werde der aktuelle Stopp nicht wieder zurückgenommen, dürfte der Mitarbeiterstand künftig aufgrund von Pensionierungen wieder aber wieder sinken. Interne Kritiker des Sparkurses befürchten zudem, dass der Staat um eine erkleckliche Summe an Steuereinnahmen umfallen könne.

Lesen Sie mehr: derstandard.at

Dicke Katzen: Am 4. Jänner haben Vorstandchefs bereits so viel verdient, wie ihre MitarbeiterInnen im ganzen Jahr (Der Standard)

Dieses Jahr am am 4. Jänner der sogenannte „Fat-Cat-Day“. Das Datum ist kein Grund zum Feiern, im Gegenteil: Dieser Tag beschreibt, wann ein Vorstandschef – also die „fette Katze“ – so viel Geld verdient hat, wie ein britischer Vollzeitbeschäftigter in einem Jahr ausbezahlt bekommt.

Für Österreich hat die Arbeiterkammer dieses Datum erstmals rechnerisch ermittelt. Demnach war bei uns der Fat-Cat-Day am 8. Jänner. Die ATX-Chefs haben (weil der 1. und 6. Jänner feiertagsbedingt wegfallen) also nach sechs Arbeitstagen das Medianeinkommen eines Angestellten verdient. Ein Vorstandschef arbeitet zwölf Stunden am Tag, nimmt sich nur an einem von vier Wochenenden frei und kommt mit zehn Tagen Urlaub plus neun Feiertagen aus. Unter dem Strich arbeitet er also 320 Tage im Jahr oder 3.840 Stunden. Dividiert man das Jahresgehalt eines Chefs (etwa die 3,7 Millionen von Andritz-Chef Leitner) durch die errechneten Arbeitsstunden, ergibt das für Leitner einen Stundensatz von 966 Euro. Der Stundenlohn mal zwölf Arbeitsstunden pro Tag ergibt dann die hübsche Tagessumme von 11.592 Euro. Zum Vergleich: Der Median beim Jahreseinkommen von Arbeitern und Angestellten liegt laut Daten der Sozialversicherung bei 30.240 Euro.

Der Grund für die Erfindung des „Fat-Cat-Days“ ist es, die extreme Gehaltsungleichheit aufzugezigen. „Die Vorstandsbezüge sind in Relation zum Einkommen der Arbeitnehmer viel zu hoch“, sagt auch Heinz Leitsmüller, Leiter der Abteilung Betriebswirtschaft der Arbeiterkammer Wien.

Lesen Sie mehr: derstandard.at/

Podcast der Woche: Schmutzige Elektronik: Die ethischen Kosten unserer Unterhaltungsgeräte (Ö1 Matrix)

Smartphones und Tablets, Fernseher und Computer: diese und andere Geräte nutzen wir jeden Tag. Wir ärgern uns, wenn sie kaputtgehen oder langsamer werden. Alle paar Jahre ersetzen wir sie durch neue Geräte. Dann schimpfen wir vielleicht über die kurze Lebensdauer oder den Preis. Über die Herstellung, den Transport und das Entsorgen denken wir allerdings selten nach.

Doch Smartphone, Computer und Co. sind auch mit hohen „ethischen Kosten“ verbunden. Gängige Akkus beinhalten zum Beispiel Kobalt – und das wird auch unter fragwürdigen Bedingungen in der Demokratischen Republik Kongo abgebaut.

Hören Sie mehr: http://oe1.orf.at/matrix

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