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Warum Gewerkschaften in Zeiten der Digitalisierung wichtiger denn je sein werden und weitere lesenswerte Links

Foto: Unsplash / Myles Tan

Lesenswerte Artikel der Woche, empfohlen von der Kontrast-Blog-Redaktion. Wir wünschen ein erholsames Wochenende und jede Menge Lesespaß!

Was Mord in der Familie mit Schubladen zu tun hat – Wie Medien Verbrechen verharmlosen (Vice)

„Familiendrama“, „Rosenkrieg“ oder „Beziehungstragödie“ – das sind die Schlagzeilen, die Medien gerne wählen, wenn es in Wahrheit um Mord in der Familie, Gewalt in der Ehe oder Selbstmord aus Liebe geht. Warum Medien lieber Euphemismen, also beschönigende Ausdrücke, verwenden weiß Jörg Matthes, Professor am Wiener Institut für Publizistik: „Durch die einfachen Schlagwörter wird jedem sofort klar, worum es geht, sie aktivieren eine typische, stereotypisierte Vorstellung.“ Damit werde das Verständnis vereinfacht, und das Geschehen leicht in eine Schublade eingeordnet, manchmal auch gepresst.“ Blöd wird es nur, wenn die Schublade nicht reicht. Denn: Es ist kein Liebesdrama, wenn ein Mann seine Frau umbringt.

Lesen sie mehr: vice.com

Mehr Solidarität, statt weniger Sicherheit – Warum Gewerkschaften in Zeiten der Digitalisierung wichtiger denn je sein werden (The Guardian)

Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt radikal. Das stellt auch die Gewerkschaften vor neue Herausforderungen. Auch sie müssen sich verändern, um die Arbeitsprozesse der Zukunft aktiv begleiten zu können, ohne die hart erkämpften Errungenschaften im Hinblick auf Arbeitsstandards aufgegeben zu müssen. Gewerkschaften, die ihre Rolle in der digitalisierten Arbeitswelt konstruktiv annehmen, werden in Zukunft wichtiger denn je sein – dieser Ansicht ist auch der Ökonom und Nobelpreisträger Josef Stiglitz. Neue Technologien allein werden laut Autor Tim Dunlop die Ungleichheit eher verschlimmern, als sie zu beseitigen. „Wenn wir also wollen, dass die Zukunft für viele und nicht nur für wenige Chancen und Perspektiven bringt, müssen wir den Gewerkschaften beitreten“, ist Dunlop überzeugt.
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Lesen sie mehr: theguardian.com

Let’s talk about Sex-Eductaion! – Ein Aufklärungsverein im Kreuzfeuer von Kirche, der FPÖ und Putin (Vice)

Der Verein „liebenslust“ wurde 2011 als Kompetenzzentrum für sexuelle Bildung in Graz gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, wichtige Präventionsarbeit zu leisten. Zum einen können Jugendliche in Workshops in einem für sie geschützten Rahmen Fragen stellen. Das Interesse und die Nachfrage nach Leistungen des vom Land geförderten Vereins, der auch in der Aus- und Fortbildung von PädagogInnen tätig ist, ist groß. Das obwohl dem Verein angebliche „Verstörung“ und „seelische Verletzung von Kindern“ vorgeworfen wurde. Die steirische Kronen Zeitung störte sich auch an der Landesförderung. Danach hagelte es böse Leserbriefe. Auffällig dabei: Nicht nur waren alle Briefe ähnlich geschrieben, sie strotzen geradezu vor komplett falscher Fakten. Falschinfos sind in dieser Angelegenheit aber kein Charakteristikum des rechten Rands. Auch renommierte Medien wie Die Presse und Kleine Zeitung veröffentlichten in Gastkommentaren haarsträubende Falschinformationen. Man versuchte den Verein sogar in ein „pädosexuelles“ Licht zu rücken. Alles sieht nach einer gezielten Kampagne eines breiten Netzwerks aus, dem Fakten egal sind. Doch die Geschäftsleiterin Heidi Fuchs will dazu nichts sagen. Spannend belibt jedoch das Interesse des russischen Staatsmediums Russia Today (RT) am Verein. Russland hat Futter für die Propagandamaschine, um gegen verwahrlosten Westen zu wettern. Und die FPÖ hat im Kampf gegen sexuelle Aufklärung ein riesiges Medium auf ihrer Seite…

Lesen sie mehr: vice.com

Antibiotikaeinnahme: Ist die bisherige Empfehlung überholt? (Kurier)

Am vergangenen Wochenende ist unter den Parteien eine Debatte über Strafen für Gewalttäter entbrannt. Auslöser war der Vorstoß von ÖVP-Chef Sebastian Kurz, das Strafrecht zu verschärfen. Dieser Vorschlag stößt bei ExpertInnen jedoch auf wenig Verständnis, liegt doch die letzte Reform nicht lange zurück. Dass Kurz nun eine Verschärfung wünscht, ist daher überraschend. „Da braucht man momentan nichts zu ändern“, so Werner Zinkl, Präsident der Richtervereinigung. Das Strafrecht sei ausgewogen genug. Kurz nannte als Grund für seinen Vorschlag milde Urteile, die er als „extrem ungerecht“ empfinde. Eine Begründung, mit der Zinkl wenig anfangen kann: „Es ist nicht vernünftig, aufgrund von Einzelfällen, deren Hintergrund man nicht kennt, Änderungen des Gesetzes zu fordern.“ Die Richter würden bei den Strafbemessungen „sehr sensibel“ vorgehen, sie müssen alle Erschwernis- und Milderungsgründe abwiegen, betont der Präsident. Zinkl plädiert dafür, der aktuellen Reform eine Chance zu geben. „Man sollte auf die Richter und Staatsanwälte vertrauen, dass das gut gemacht wird.“ Die ÖVP zeigt sich unbeeindruckt: Justizminister Brandstetter will nun eine „umfassende Evaluierung“ der Strafrechtsreform vom 1. Jänner 2016 durchführen.

Lesen sie mehr: kurier.at

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