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Jean Ziegler: Konzerne haben heute eine Macht wie sie weder Kaiser noch Könige hatten + weitere lesenswerte Artikel

Lesenswerte Artikel der Woche, empfohlen von der Kontrast Blog Redaktion. Wir wünschen ein erholsames Wochenende und eine Menge Lesespaß!

Leben, Tod und Ausbeutung: Warum sich Menschen von Afrika auf den Weg zu uns machen und meist nie ankommen (Spiegel)

Der SPIEGEL druckt seine preisgekrönte Reportage (Ausgabe 26/2006) erneut ab. Der Beitrag beschreibt den langen Weg, den John Ampan von Ghana nach Spanien gegangen ist. Ein Weg der Unsicherheit, des Leids und der Verzweiflung. Ein Weg, der auch heute noch für viele im Gefängnis oder Lager endet. Die meisten werden krank, sterben oder scheitern, weil sie kein Geld mehr haben oder verraten werden. Nach fast 5.000 Kilometern über Land und 14 Kilometern Mittelmeer sinkt das vollkommen überfüllte Schlauchboot, und niemand erfährt, dass sie jemals unterwegs waren. John Ampan hat vier Jahre lang all das erlebt.

Sehen Sie mehr: spiegel.de

Warum der „American Dream“ zu Ende geträumt ist – Oder: Was Amerikas Mittelschicht retten könnte (The Atlantic)

Der amerikanische Ökonom Peter Temin beschreibt die Gründe für das sukzessive Zerbröseln der amerikanischen Mittelschicht. Millionenfach sind in den Nachkriegsjahrzehnten einfache Arbeiter und Angestellte in die Mittelschicht aufgestiegen. Inzwischen geht die Entwicklung wieder in die andere Richtung. Der Absturz der US-Mittelschicht hat laut Temin viele Ursachen: Globalisierung, technologischer Wandel und die aktuelle Wirtschaftspolitik. Sie führen zu Jobverlagerungen und damit zu struktureller Arbeitslosigkeit. Die immer größer werdende Ungleichheit hat in Amerika zu einem Zweiklassen-System geführt: Eine kleine weiße Oberschicht, die unverhältnismäßig viel Geld, Macht und politischen Einfluss hat. Auf der anderen Seite eine viel größere Unterschicht, die der Willkür dieser Oberschicht nur allzu oft ausgeliefert ist.

Sehen Sie mehr: theatlantic.com

Die Rache der Unsichtbaren – Frankreichs vergessene Arbeiterklasse (Spiegel)

Letzten Sonntag hat Frankreich gewählt und die Rechte Marine Le Pen hat den Einzug in die Stichwahl geschafft. Sie nannte es ein „historisches Ergebnis“ und versprach, das französische Volk von den „Fesseln einer arroganten Elite“ zu befreien. Mit diesen Worten legte sie ihren Finger in eine tiefe Wunde vieler Franzosen, die sich vergessen und verraten fühlen. Vergessen von einer Politik, die sich zunehmend um die Bourgeoise, aber schon längst nicht mehr um „den kleinen Mann“ kümmert.
Der Autor Édouard Louis schreibt über Frankreichs vergessene Arbeiterklasse: „Meine Eltern steckten die Stimmzettel mit den Namen der Le Pens am Wahltag in die Wahlurne, um sich für diese Unsichtbarkeit zu rächen. Es war ihr verzweifeltes Bemühen, von den anderen wahrgenommen zu werden.“

Sehen Sie mehr: spiegel.de

„Congratulations Donald!“ – Oder: Wie Hillary Clintons Traum zu Bruch ging (Der Standard)

Man war sich sicher – die neue Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika würde Hillary Clinton heißen. Doch es kam anders. In ihrem neuen Buch „Shattered“ analysieren Jonathan Allen und Amie Parnes Clintons Wahlkampf und zeigen reihenweise Fehler auf. Bis zum Ende wusste kaum jemand, wofür Clinton genau steht, warum ausgerechnet sie Präsidentin hätte werden sollen. Bei Clinton fehlte das, was Bernie Sanders und Donald Trump hatten: eine klare politische Vision.

Lesen Sie mehr: derstandard.at

Jean Ziegler: Konzerne haben heute eine Macht wie sie nie ein Kaiser oder König innehatte (TAZ)

Der Soziologe und ehemalige UNO-Sonderberichterstatter Jean Ziegler fordert dringend mehr Mittel für das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP). Auf der letzten Konferenz am 23. März forderte das WFP vier Milliarden Dollar, bekommen hat man bis jetzt aber nur 262 Millionen. Doch auch Börsenspekulationen auf Grundnahrungsmittel tragen zum Welthunger bei. Laut Weltbank kontrollieren die 500 größten transatlantischen Privatkonzerne mehr als die Hälfte aller auf der Welt in einem Jahr produzierten Reichtümer. „Diese Konzerne haben heute eine Macht wie sie nie ein Kaiser oder König innehatte“, so Ziegler und ruft für den nächsten beim G-20-Gipfel im Juli zum Widerstand gegen diese Oligarchien auf.

Lesen Sie mehr: taz.de

Warum Trumps Steuerreform vor allem ihm selbst zugutekommt und wer die Verlierer sind (Zeit)

Trumps groß angekündigte Steuerreform sieht vor, dass Firmen nur noch Steuern auf Gewinne zahlen, die im Inland erzielt wurden. Die Besteuerung von Auslandsgewinnen soll hingegen gesenkt werden. Steuerexperten stehen der Reform äußert skeptisch gegenüber. Für viele Haushalte könnte Trumps Vorhaben am Ende höhere Steuern bedeuten. Die angekündigte Steuererleichterung für die Mittelschicht sehen Ökonomen daher als unwahrscheinlich, den Profit für Trumps Immobilien-Imperium dafür umso mehr. Die Demokraten wehren sich bereits vehement gegen die Reform und werfen dem Präsidenten vor, das Steuerrecht zu seinem eigenen Vorteil zu verbiegen.

Lesen Sie mehr: zeit.de

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